Weißt du noch, wie’s war, als man im Kino saß, mit Popcorn in der Hand und zum ersten Mal diese grüne Code-Regenwand gesehen hat? Ich schon. Yapp, euer Mottinger ist wirklich SOOOO alt. Ich erinnere mich zu gut daran, als wär’s gestern gewesen. 1999. Ich war dreimal im Kino, dreimal! Und ich bereue keinen einzigen Euro. „The Matrix“ hat mich damals komplett umgehauen. Und jetzt? Jetzt wird der Film als Klassiker gehandelt. Ein Klassiker! Ich mein, hallo? Die meisten, die heute über den Film auf TikTok philosophieren, waren damals nicht einmal geboren. Sorry, aber das macht mich irgendwie gleichzeitig stolz und alt.
Was mich aber wirklich beschäftigt, ist warum ausgerechnet The Matrix so einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat? Warum redet man 25 Jahre später immer noch drüber? Ganz einfach. Weil der Film nicht nur Style hatte, sondern Substanz. Klar, Bullet-Time und diese ikonische Sonnenbrille-auf-Slow-Motion-Ästhetik haben das Actionkino revolutioniert. Aber darunter liegt was Tieferes. Etwas, das einem erst beim dritten oder vierten Mal Schauen auffällt (ja, ich hab ihn öfter gesehen, natürlich, D’oh!).
Der Film war nicht nur seiner Zeit voraus, er ist irgendwie immer noch unserer Zeit voraus. Schon in den ersten Minuten wird einem das Gefühl vermittelt: „Da stimmt was nicht mit der Welt.“ Und genau das ist heute relevanter denn je. In einer Gesellschaft, wo wir rund um die Uhr online sind, wo Algorithmen unseren Feed, unser Denken, ja fast schon unser Leben mitbestimmen, ist „The Matrix“ keine Sci-Fi-Fantasie mehr. Es ist unsere Realitiät geworden.
Ich weiß noch, wie ich damals nach dem Kino heimgegangen bin und alles hinterfragt hab. Ist das jetzt echt? Oder bin ich auch in so einem System gefangen? Vielleicht nicht mit Maschinen, die mich anzapfen, aber mit Gedankenmustern, mit Erwartungen, mit dem, was man „normal“ nennt. Und genau das ist der Punkt, den viele nicht checken. „The Matrix“ geht nicht nur um Maschinen und Computer. Es geht darum, wie wir uns selbst Grenzen setzen, Tag für Tag. Es geht darum, aus dem Trott auszubrechen, aufzuwachen und zu sagen: Ich will mehr. Mehr vom Leben. Mehr von mir selbst.
Und das Beste? Der Film macht das alles mit einer coolen Lederjacke, philosophischen One-Linern („Es gibt keinen Löffel“ lässt grüßen) und einer Ästhetik, die bis heute jede Modekampagne heimlich kopiert. Neo war nicht einfach nur ein Held. Er war ein Symbol. Für den Zweifel. Für die Suche. Für die Möglichkeit, dass wir vielleicht mehr sein können, als das, was uns erzählt wurde.
Und dann sitzt man da, 26 Jahre später, und merkt plötzlich, dass die Kids heute das Zitat „Ignorance is bliss“ verwenden, um sich vor Verantwortung zu drücken. Irgendwie auch wieder passend. Die Frage ist halt: Willst du der Typ sein, der die blaue Pille nimmt und sich in seinen Bubble-Algorithmus kuschelt? Oder willst du wie Neo gegen Wände rennen, um zu sehen, was dahinter ist?
Ich sag’s mal so: Ich nehm immer noch die rote Pille. Auch wenn’s manchmal unbequem ist. Auch wenn ich mir manchmal denke, dass das Steak bei Cypher verdammt gut ausgesehen hat. Aber ich will wissen, was echt ist. Ich will nicht einfach nur funktionieren. Und ich glaub, genau das macht „The Matrix“ so wichtig. Auch heute noch. Vielleicht sogar mehr denn je.
Also an alle, die gerade zum ersten Mal „The Matrix“ schauen und glauben, sie hätten einen alten Kultfilm entdeckt. Willkommen. Setzt euch, schnallt euch an. Kansas ist längst Geschichte. Und die richtige Reise hat gerade erst begonnen.
Einfach, weil ich’s nicht lassen kann: Ich liebe diesen Film. Punkt.