The good old days! Wer kennt das noch, wenn man eine Serie so richtig hart abfeiert, alles analysiert, mit Freunden Theorien spinnt und dann zwei Jahre später kaum noch weiß, wie der Hauptcharakter eigentlich hieß? Klar, euer Mottinger überspitzt es wieder ein bissi, aber ja, willkommen in der heutigen Ära der Streaming Pause.
Euer Mottingers sagt es euch gleich. Ich liebe Serien. Früher war ich regelrecht süchtig nach Buffy, Lost oder Akte X. Da hast du jede Woche eine Folge bekommen, 22 pro Staffel, regelmäßig, verlässlich. Man hat mitgefiebert, gelitten, gelacht. Heute? Heute fühlt sich jede zweite Serie an wie ein schlecht organisierter Urlaub. Du freust dich ewig drauf, dann geht’s endlich los, und kaum bist du wieder daheim, hast du alles vergessen. Ich bin mir sicher, ich bin nich alleine mit diesem Gefühl. Außerdem wenn man Pech hat, ist die geliebte Serie vom gebuchten Streaming Service verschwunden. Drüber hab ich auch schon geschimpft neulich.
Das Schlimmste daran ist, dass viele Streaming-Serien sich mittlerweile wie Hausaufgaben anfühlen. Willst du den neuen Marvel-Film verstehen? Schau Loki, Miss Marvel, Ironheart, Peacemaker und wahrscheinlich auch noch ein Prequel zu einem Prequel. Ich schau Serien, um mich zu entspannen, nicht um Punkte für ein Filmquiz zu sammeln!
Und Star Wars, mein Gott, hier könnt euer Mottinger stundenlang ranten was die Tasten so hergeben, eventuell in einem sepraten Blogpost. Aber Leute, was zum verfluchten Henker ist mit diesem Franchise passiert? Früher Kinoerlebnis, jetzt Streaming-Alltag. Obi-Wan, Boba Fett, Ahsoka, alles klingt nach viel, fühlt sich aber leer an. Keine Spannung mehr, kein Mythos, nur noch Content-Schleifen auf Autopilot. Es ist, als ob das Imperium nicht mehr gegen Rebellen kämpft, sondern gegen die Aufmerksamkeitsspanne seiner Zuschauer. Is so!
Aber das eigentliche Drama passiert, wenn der Hype stirbt, bevor die nächste Staffel überhaupt startet. Wednesday ist da das perfekte Beispiel aktuell. Drei Jahre Pause zwischen den Staffeln und jetzt? Ein Einbruch der Zuschauerzahlen um ganze 50%! Von 150 Millionen runter auf 92,5 Millionen. Das ist kein kleiner Knick, das ist ein Sturzflug. Böse Zungen würden sagen, freu dich, dass überhaupt was kommt. ZDF hat ja Bad Banks kommentarlos eingestampft, darüber hat euer Mottinger eh im letzten Blogpost vor einer Woche auch schon geranted.
Und ehrlich, das überrascht mich null. Wer wartet heutzutage drei Jahre auf eine Serie? In der Zwischenzeit hat Netflix gefühlt 300 andere Shows rausgehauen, die alle „das nächste große Ding“ sein sollen. Da bleibt kein Platz für Nostalgie. Der Hype stirbt schneller als ein Stormtrooper im ersten Schusswechsel. Und ja, ich weiss, zu einem gewissen Punkt sind auch hier als Zuschauer wieder Schuld.
Ich will ja gar nicht alles schlechtreden. Visuell sind viele dieser Serien heute echt ein Wahnsinn. CGI, Sets, Schauspiel. Alles top, ohne Frage. Aber Emotionen? Fehlanzeige. Serien sind heute zu glatt, zu perfekt, zu kalkuliert. Sie trauen sich nix mehr und wenn doch, dann wird’s auf acht Episoden gestreckt, als wär’s eine Diätportion vom großen Kino-Menü.
Früher gab’s Herzblut. Heute gibt’s Algorithmen. Und ich glaub, das spürt man. Ich wünsche mir Serien zurück, die wieder brennen, nicht nur rendern.
Vielleicht liegt’s an mir, vielleicht ist euer Mottinger einfach in die Jahre gekommen. Aber ich sag’s, wie’s ist. Und ich weiss, ich bin nicht der einzige. Ich will wieder Serien, die mich vermissen lassen, nicht solche, die ich nach drei Jahren googeln muss, um mich zu erinnern, wer überhaupt überlebt hat.
