Mottinger's Meinung

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Das traurige Ende von Jason Bourne – Vom Action-Meisterwerk zum Franchise Fiasko

Kurzer Mottinger Rant heute am Freitag, bevor es ins Wochenende geht, aber schon ein Thema, das mir eine Weile auf der Brust brennt. Die Bourne Reihe war einmal das Coolste, was Actionkino zu bieten hatte. Matt Damon, stoisches Gesicht, gnadenlose Kämpfe, keine überflüssigen One-Liner. Es war roh, echt, fast schon intellektuell brutal. The Bourne Identity war zu seiner Zeit ein echter Paukenschlag. Düster, clever und einfach perfekt inszeniert. Keine Explosionen um der Explosionen willen, kein Bond-mäßiges Bling-Bling. Nur dieser Typ, der sich selbst sucht und dabei alles niederprügelt, was sich ihm in den Weg stellt. Auch Franka Potente passte super in den Film. Ich sag’s euch wie es ist bzw war. Euer Mottinger war hin und weg. Das war damals ein Erlebnis!

Und dann kam das, was in Hollywood halt immer kommt. Erfolg. Und mit Erfolg kommt Gier. Supremacy und Ultimatum waren noch stark, auch wenn das Shaky-Cam Gewackel langsam Kopfschmerzen verursachte und einem zunehmend auf den Sack ging. Aber hey, wenigstens hatte es Stil. Problem nur, ab da ging’s bergab, schneller als Jason Bourne eine CIA-Akte hacken kann.

The Bourne Legacy mit Jeremy Renner war wie entkoffeinierter Kaffee. Sieht gleich aus, schmeckt nach nix. Man wollte das Franchise weiter melken, aber vergessen, warum’s überhaupt funktioniert hat. Bourne war kein Superheld, sondern ein traumatisierter Typ mit Fäusten aus Stahl und Herz aus Blei. Renner war einfach zu glatt, zu berechenbar. Fast so, als hätte jemand Bourne in einem IKEA-Baukasten zusammengesetzt. Ohne anzumerken, dass das hier der zweite Versuch war, Renner in ein Agenten Franchise zu platzieren. Mission Impossible Ghost Protocol, Hust, Hust!

Und dann, die Jason Bourne Rückkehr 2016. Ich hatte Hoffnung. Aber ja, eigentlich wollte ich sehen, wie der Cliffhanger mit Renner aufgelöst wird, aber ja, da kam nix mehr. Matt Damon war wieder an Bord, Greengrass zurück im Regiestuhl. Und was kriegen wir? Ein laues, hypergeschnittenes Deja-vu voller digitalem Lärm. Die ganze emotionale Tiefe? Weg. Der Thrill? Verpufft. Es war, als hätte jemand die alte Bourne-Trilogie genommen, durch den Mixer gejagt und hofft, dass Nostalgie reicht, um das Chaos zu verdecken. Soooooo nicht, das hat nicht nur dem Mottinger nicht gefallen, auch das restliche Publikum strafte es ab.

Schade eigentlich. Was als wuchtige, intelligente Action begann, endete als generisches Franchise-Futter. Bourne hat sich selbst vergessen, wie passend. Wenn man drüber nachdenkt.

Vielleicht ist das die größte Ironie überhaupt. Wenn sogar Jason Bourne seine Identität verliert, was sagt das über Hollywood aus? Aber bevor ich jetzt weiter aushol, geht’s für euren Mottinger ins Wochenende. Ich wünsch euch was! Mottinger Ende und Aus!