Mottinger's Meinung

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Amber Heard hat das Me Too Movement fast im Alleingang ins Wanken gebracht

Erstaunlich aber ja, ab und zu schafft es Hollywood, die größten Dramen nicht auf die Leinwand, sondern direkt ins echte Leben zu bringen. Amber Heard ist dafür wohl das beste Paradebeispiel. Diese Frau hat im Alleingang nicht nur die feministische „Me Too“ Bewegung mit einem riesigen Knall beschädigt, sondern auch endlich gezeigt, dass Männer Opfer sein können. Ein Fakt, den viele viel zu lang ignoriert haben. Und yapp, euer Mottinger findet das gut. Mehr als nur gut.

Wenn ich an den Prozess denke, fällt mir ehrlich gesagt nur ein Wort ein: großes Kino. Welches man z.b. hier nochmal in Gänze ansehen kann. Das Ganze live im TV mitzuerleben, war ein Spektakel sondergleichen. Johnny Depp, sonst der schräge Außenseiter mit Schminke im Gesicht, plötzlich die verletzliche Seite zeigend. Und Heard? Sie hat performt, aber nicht als Schauspielerin, sondern als „Opferrolle auf Abruf“. Blöd nur, dass die ganze Welt die Regie führen konnte. Jeder Widerspruch, jede gekünstelte Träne, alles wurde gnadenlos zerlegt. Und das sowas von!

Und seien wir uns ehrlich. Das alles live übertragen wurde, war wahrscheinlich das Beste, was Depp passieren konnte. Ohne Kameras, ohne diese mediale Bühne, hätte er keine Chance gehabt, sein Image zurückzuholen. Aber live auf Sendung, vor Millionen Augen, wurde sichtbar, wie manipulativ und toxisch Heard wirklich war. Ihr „7 Millionen spende ich für wohltätige Zwecke“ Märchen, die berüchtigte Aufnahme, in der sie Depp auslacht, weil niemand ihr je widersprechen würde, die absurde Bettgeschichte. Das alles zerschoss ihr Image schneller, als Aquaman an den Kinokassen floppen konnte.

Natürlich, Depp ist kein Engel. Seine Eskapaden sind mehr als nur ausreichend dokumentiert, seine Dämonen natürlich kein Geheimnis. Aber der entscheidende Unterschied ist und war immer, dass er immer ehrlich damit war. Heard dagegen hat geglaubt, sie könnte die ganze Welt mit einer perfekt inszenierten Opferrolle täuschen. Doch dafür reichte ihr Talent schlicht nicht. Und die Quittung kam schneller, als sie „Ob-Ed im Washington Post“ sagen konnte.

Heards Karriere? Ein Trümmerfeld. Rollen weg, Image weg, Hollywood weg. Depp dagegen wieder am roten Teppich, wahrscheinlich bald auch wieder als Jack Sparrow in Fluch der Karibik 6, wenn man den Gerüchten Glauben schenken will. Am Ende bleibt ein ziemlich bitteres Lehrstück: Wer glaubt, Macht, Medien und Moral für die eigenen Zwecke missbrauchen zu können, sollte sich sehr sicher sein, das Spiel auch wirklich zu beherrschen.

Denn manchmal sorgt das Leben selbst für die größte Gerechtigkeit und Hollywood (und damit wir alle) schaut fasziniert zu. Mottinger Ende und Aus!