Mottinger's Meinung

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Will Smith zeigt, dass alte Stars in der neuen Welt keinen Platz mehr haben

Will Smith ist aktuell echt alles, was mit Hollywood schiefläuft. Ja, ich euer Mottinger hat es jetzt gesagt. Laut ausgesprochen. Und nein, ich mein das nicht ironisch.

Früher war Big Willie dieser coole Typ aus Men in Black und Der Prinz von Bel-Air, der jeden Raum mit seinem Charme gefüllt hat. Ich hab ihn gemocht, ehrlich. Wer hat das nicht? Aber was da in den letzten Jahren abgegangen ist, ist einfach nur ein trauriges Schauspiel. Oder eher ein richtig peinlicher Abklatsch von einem Comeback-Versuch, bei dem man sich fragt, ob überhaupt noch wer in seinem PR-Team ein Gespür für Realität hat. Vom Oscar zur TikTok-Blamage, so sieht das euer Mottinger.

Also, erstmal müssen wir über die berühmte Oscar-Szene reden. 2022, Chris Rock macht einen Witz über Jada Pinkett Smith. Will steht auf, geht rüber, klatsch. Die ganze Welt erstarrt. Nicht, weil’s so mutig war. Sondern weil es einfach nur mehr bizarr war. Und was macht Hollywood? Es gibt ihm ein paar Minuten später einen Oscar. Mit Standing Ovation. Ganz ehrlich, in welchem Paralleluniversum ist das zum Henker noch ein normales Verhalten? Und das Beste? 2023 war Will dann von der Oscar-Show ausgeschlossen. Na wenigstens das. Ein bisschen Konsequenz.

Aber es kommt noch besser: Chris Rock hat in seinem Special Selective Outrage das gemacht, was man von einem Profi erwartet. Er hat Will zurückgeklatscht. Nicht mit der Faust, sondern mit Pointen. Ehrlich, das war eine der gerechtesten Sachen, die ich seit Langem gesehen hab. Und irgendwo tat’s auch gut, weil jemand endlich ausgesprochen hat, was wir alle dachten: Will Smith hat sich einfach blamiert, und zwar auf der ganz großen Bühne. Und es war wirklich extrem unterhaltsam. Chris Rock hat Big Willie gezeigt, wie man das macht.

Und dann ging’s los mit der Image-Rettung. Zuerst ein Album, das erste seit 20 Jahren. Und nicht mal ein schlechtes Timing, weil Nostalgie funktioniert ja meistens. Nur leider nicht, wenn das Ganze wie eine aufgesetzte Entschuldigungstour rüberkommt. Die Leute fanden’s peinlich, kitschig, kalkuliert. Dann kam dieser Song Pretty Girls mit Hochglanzvideo, aber null Seele. Die Reaktionen? Zwischen Fremdschämen und digitalem Augenrollen. Eine Kommentarin hat geschrieben: „Bitte nimm, was noch von deiner Würde übrig ist, und verschwinde in der Versenkung.“ Bissi hart, aber, naja, trifft’s halt. Und seid’s ma nicht böse. Der Song ist echt ein plumper Versuch uns zu verkaufen, dass Will Smith nicht schwul ist. Warum steht der nicht dazu? Hallo? Wir sind doch im Jahr 2025 angekommen, oder hab ich mich auf dem Kalender verschaut und es ist 1955?

Und weil Musik nicht gezündet hat, ging’s weiter mit TikTok. Will plötzlich überall. Neben TikTokern, die halb so alt sind wie er. Ich mein, come on. Wer glaubt denn bitte, dass das echt ist? Das war wie ein verzweifelter Versuch, auf den letzten Zug aufzuspringen. Er war plötzlich bei der School of Hard Knocks und hat übers Alleinsein philosophiert, über die Leere von Ruhm und Geld. Nur keiner hat ihm das abgenommen. Zu glatt. Zu geplant. Zu durchschaubar. Moon hat das in seinem Video über Will Smith echt bestens zusammen gefasst. Dicker Empfehlung vom Mottinger, euch das Youtube Video von ihm anzusehen.

Der absolute Höhepunkt war dann, als er in London vor King’s Cross Station plötzlich alte Hits performt hat. So wie ein ehemaliger Rockstar, der hofft, dass die Leute sich wieder an „Summertime“ erinnern und alles vergeben. Problem war hier leider nu, die Crowd hat kaum reagiert. Der Vibe? Tot. Nostalgie funktioniert halt auch nur, wenn man vorher nicht alles mit Füßen getreten hat.

Und als wäre das nicht schon genug Cringe, hat er sich dann noch bei KSI reingeschlichen. Ja genau, der YouTuber und Boxer. TikToks, Fußballspiele, Try not to laugh-Challenges. Das war einfach so off, dass es fast schon wieder lustig war. Aber die Kommentare waren gnadenlos. Jeder zweite hat das Wort Verzweiflung verwendet. Und genau das war’s. Der verzweifelte Versuch eines ehemaligen Megastars, irgendwie noch ein Stück vom Ruhm zu retten.

Und wisst’s was? Vielleicht ist das auch ein Zeichen. Dass dieses alte Hollywood-Zeugs nicht mehr zieht. Dass man nicht einfach so tun kann, als wär nix gewesen. Und dass Authentizität nicht produziert werden kann.

Tja, Will, vielleicht wär’s besser gewesen, du hättest dich wirklich zurückgezogen. In Würde. Mit etwas Restcharme. So bleibt dir halt nur noch der Platz als Paradebeispiel für alles, was in Hollywood so herrlich schief läuft. Oder du würdest mal echt reinen Tisch machen. Dich entschuldigen. Und mal ehrlich sein. So wie ein normaler Mensch halt. Aber das wird wohl eher nicht passieren, schade schade, sag ich da nur.

Und wir? Wir schauen’s uns an, lachen ein bissl, schütteln den Kopf und scrollen weiter. Weil das echte Leben da draußen hat eh schon genug Drama.