Mottinger's Meinung

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Mortal Kombat hat meinen 9. Geburtstag definitiv unvergesslich gemacht

Ich bin mir recht sicher, dass jeder von unss dieses eine Geburtstagsgeschenk hat, das sich eingebrannt hat wie ein Tattoo auf der Seele. Bei mir war’s der 9. Geburtstag, 1992. Für die neuen Leser unter euch, yapp, euer Mottinger ist wirklich schon SOOOO alt *g. Ich hatte meine Eltern monatelang bekniet:

„Bitte, bitte, ich will Mortal Kombat fürs Mega Drive!“

Und dann, am großen Tag, lag es da. Die Verpackung glänzte schwarz, gefährlich und verboten cool. Ich hätt fast mein Frühstück vergessen vor Aufregung. Kaum hatte ich das Spiel eingelegt, war ich für Stunden nicht mehr ansprechbar. Und meine Eltern hatten auch für lange Zeit KEINE AHNUNG, was sie ihrem 9-jährigen Sohn da eigentlich geschenkt haben. Als meine Mama es später rausfand, war sie wirklich geschockt. Aber da war’s schon zu spät. Haha..

Mortal Kombat war damals nicht nur ein Spiel, das war echt ein Statement. Es war der Mittelfinger an alle braven Nintendo Kids mit ihren harmlosen Marios und Yoshis. Mein Mega Drive hatte Blut. Rotes, echtes (naja, digitales) Blut. Danke, ABACABB. Ich hab den Code mehr geliebt als mein Fahrrad.

Man muss sich das folgendermassen vorstellen. Während andere Spiele brav mit Sternchen und Power-Ups daherkamen, ließ Mortal Kombat Schädel platzen. Es war roh, dreckig und gnadenlos unfair. Vor allem, wenn Goro plötzlich deine Sprungkicks wegfing, als wär er deine Mutter beim Versuch, heimlich Chips zu klauen. Die KI hat dich gelesen wie eine offene Rechnung.

Aber gerade das hat’s ausgemacht. Dieses „Nur noch diese eine Runde, diesmal schaff ich’s“. Ich hab wahrscheinlich mehr Taschengeld in Ersatzcontroller investiert als in Schokolade. Trotzdem, wenn ich heute zurückdenke, war MK das Spiel, das mir gezeigt hat, dass Games auch rebellisch sein können. Dass sie nicht nur bunt und freundlich, sondern auch wild und kantig sein dürfen.

Was viele vergessen: Mortal Kombat hat nicht nur Games verändert, sondern auch Politik. Die Kontroverse um die Gewalt im Spiel hat sogar zur Gründung der USK-ähnlichen ESRB geführt. Und das alles, weil wir kleinen Wiener Gfraster Sub-Zero geliebt haben, der Leuten das Rückgrat rausreißt.

Die Grafik war natürlich aus heutiger Sicht primitiv, aber damals, ich schwörs euch, war’s wirklich echt revolutionär. Digitale Schauspieler! Scorpion mit seinem „Get over here!“ war quasi der Arnold Schwarzenegger der Beat’em Up-Welt. Der hatte Charisma, noch bevor man wusste, was das überhaupt ist. Und das Beste? Es war alles so verdammt geheimnisvoll. Gerüchte um versteckte Kämpfer, geheime Level, Kombos, die keiner genau erklären konnte. Mortal Kombat war irgendwie schon das Darknet der 90er-Kinder.

Ich glaub, wir waren alle ein bisserl stolz, wenn wir’s gespielt haben. So, als wären wir Teil eines coolen Clubs, in dem Schmerz, Blut und Fatalities zum guten Ton gehörten. Ich war kein besonders guter Spieler, aber ich war da. Ich hab’s erlebt. Und das zählt mehr als jeder Highscore.

Also, falls ihr jemals überlegt, ob ein Videospiel euer Leben ein bisschen beeinflussen kann. Schaut auf mich. Ich hab durch Mortal Kombat gelernt, wie man blockt, kontert und nie aufgibt. Und wenn ich mal schlechte Laune hab? Dann hör ich mir einfach das alte „Mortal Monday“ Gebrüll an. Zack, Laune besser. Na gut, bis zum nächsten Mal. Und jetzt.. Finish him!