Mottinger's Meinung

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Euer Mottinger hat sich bei Dead Reckoning fast an seinem Popcorn verschluckt

Also ganz ganz ehrlich, Leute, wenn man einen Film gleich dreimal anschaut, dann hat der Streifen entweder was oder man ist definitiv masochistisch veranlagt. In meinem Fall war’s wohl irgendwie eine Mischung aus beidem. Mission Impossible: Dead Reckoning Teil Eins ist so ein Film, der dich nach der ersten Sichtung zurücklässt mit einem: „Oida, was zum Geier hab ich da grad gesehen?“ Und dann schaut man ihn noch mal, um zu checken, ob das eh alles so gemeint war. Und dann noch ein drittes Mal, weil Haley Atwell halt wirklich einfach nur der Wahnsinn ist.

Aber fangen wir erstmal von vorn an. Der Film fängt an wie ein James Cameron Fiebertraum. Ein russisches U-Boot, das sich selbst torpediert, weil eine KI (die sogenannte „Entität“) offenbar mehr drauf hat als Skynet. Ich war ja kurz versucht, Siri zu deinstallieren. Nur zur Sicherheit. No Joke 😀

Und dann kommt das Intro. Ein gefühltes Jahrzehnt lang. Ich bin mir sicher, das war das längste Intro in der Geschichte der Reihe. Ethan Hunt hat in der Zwischenzeit schon drei neue Pässe beantragt.

Aber hey, was wäre Mission Impossible ohne Tom Cruise, der wieder mal alles gibt. Der Typ rennt, springt, fliegt mit dem Motorrad über Klippen, ich mein, das macht er privat wahrscheinlich auch beim Billa, wenn’s eine Joghurt-Aktion gibt. Trotzdem, tierischen Respekt. Der Mann ist ein Unikat.

Doch dann leider. Der Dialog. Ouch. WTF? Da wirkt vieles wie von einer AI geschrieben, vielleicht eh schon von der Entität selber. Die reden miteinander, als hätten sie alle denselben Redenschreiber und der hatte einen schlechten Tag.

Trotzdem, Highlights gibt’s naütlrich genug. Haley Atwell als Grace ist einfach ein Traum. Ihr Insta ist auch sehr sexy. Kein plumper lahmer Sidekick, sondern richtig mit Eiern. Also bildlich gesprochen. Ihre Chemie mit Ethan ist spürbar. Sorry Ilsa, aber das war’s wohl mit euch zwei.

Dann natürlich dieser ganze AI-Plot. Klingt wild, aber irgendwie passt’s. Die Welt ist eh am Durchdrehen, warum soll die IMF nicht auch mit einer digital allwissenden Entität kämpfen? Macht ja fast schon mehr Sinn als das echte Weltgeschehen.

Und Ilsa. Ja, phew. Mein Herz hat kurz ausgesetzt. Ich mein, wie oft soll die Frau eigentlich noch sterben? Plot Armor scheint ausverkauft gewesen zu sein bei der Produktion. Ich hab echt geglaubt, diesmal ist’s endgültig. War’s dann aber nicht. Bis es’s dann doch war. Oder?

Letztlich ist Dead Reckoning Teil Eins kein perfekter Film. Fallout bleibt ungeschlagen. Aber trotzdem: Die Action? Top. Der Humor? Gott sei Dank kein Marvel-Gewitzel, sondern organisch. Und der Zugfight? Alter. Ich hab ungelogen an Uncharted gedacht, nur halt mit mehr Tom Cruise und weniger Playstation.

Kritik gibt’s schon, wie gesagt, der Dialog fühlt sich manchmal mehr nach Google Translate als nach echtem Gespräch an. Und warum Paula Patton und Jeremy Renner hier immer noch nicht auftauchen dürfen, frag ich mich auch. Vielleicht dann endlich im letzen Teil der Reihe.

Aber ich will nicht zu strikt sein. Wenn ein halber Film mich so gut unterhält, dass ich mir den zweiten Teil kaum erwarten kann, dann haben sie wohl was richtig gemacht. Ich freu mich auf’s Finale. Vielleicht bringt’s ja sogar wieder ein bisserl Menschlichkeit in die Dialoge zurück. Oder wenigstens Renner. Wär ja auch was. Und wenn eines von beiden, dann büdde büdde letzteres.