Ich habe eine wirklich toxische Beziehung zu Batman-Schurken. Euer Mottinger bekennt sich hier definitiv schuldig. Haha. Nicht zu Batman selbst, nö nö, der Typ ist mir zu sehr mit seinem eigenen Elend beschäftigt. Aber seine Gegner, diese herrlichst durchgeknallte Parade von Wahnsinnigen, Narzissten, Psychopathen und tragischen Gestalten. Genau die sind mein Ding. Und während ich viele von ihnen echt auf hefigste abfeiere, gibt’s ein paar, die ich am liebsten mit einem Batarang aus dem Kino gejagt hätte.
Legen wir erstmal los mit ein paar Kandidaten, die ich ganz unten im Keller meiner Sympathie eingesperrt hab.
Fangen wir z.b. mit Arthur Fleck an. Jaaaaaa genau, der „Joker“ aus dem Oscar-prämierten Film mit Joaquin Phoenix. Dreht der Mottinger jetzt komplett am Rad? Der Film war künstlerisch stark, keine Frage. Aber Arthur ist kein Joker. Er ist ein Typ mit psychischen Problemen, der irgendwann halt mal dezent durchdreht. Der zweite Teil hat das dann bestätigt: Der Typ ist ein tragischer Clown, aber eben kein König des Chaos. Ihn also Joker zu nennen ist so, als würde man mir ein Gulasch servieren und sagen, das ist ein Schnitzel. Auch hier muss der Mottinger abwinken, nein danke.
Und wenn wir schon beim Trash sind: Bane aus Batman & Robin. O, M and G. Wie zur Hölle macht man aus einem der cleversten, gefährlichsten Gegner Batmans einen grunzenden Muskelprotz, der nur noch „Bane! Bane!“ brabbelt wie ein Pokémon auf Steroiden? Seriously, WTF? Er war nicht mehr als Poison Ivys Handtaschenhund. Ich hab’s fast körperlich gespürt, wie mein IQ mit jeder Szene gesunken ist.
Apropos Poison Ivy. Das ist auch so ein Fall von „Was habt ihr euch bitte dabei gedacht?“ Uma Thurman in Batman & Robin war eine wandelnde Pflanzen-Metapher, die sich anhörte wie ein schlechter Poetry Slam mit Öko-Fetisch. Keine Tiefe, kein Charisma, nur viel Grün und noch mehr Fremdscham.
Aber der Tiefpunkt, der eigentliche Bodensatz des Schurken-Buffets, ist Jared Letos Joker. Mein lieber, lieber Schwan. Ein Joker mit Tattoos, Grills und dem Wort „Damaged“ auf der Stirn? Ich hab mich fast für den Charakter fremdgeschämt. Und dann diese lächerliche Performance, komplett over the top, als wäre der Typ in einem TikTok-Video für edgy Teenager gefangen. Das war kein Joker, das war ein wandelnder Hot Topic-Katalog. Beide Mottinger Daumen nach unten, aber sowas von!
Aber genug vom Rant. Ich bin nicht nur hier, um draufzuhauen (auch wenn’s Spaß macht, zugegebenermassen). Ich hab natürlich auch meine absoluten Favoriten. Figuren, die mich nicht nur unterhalten, sondern regelrecht begeistert haben. Und hier kommt mein persönliches Top 3 Ranking, die Crème de la Crème der Gotham-Gauner. Mal sehen, ob ich euch abholen kann und ihr mir da zustimmt.
Platz 3: Der Riddler aus The Batman.
Paul Danos Version ist der Wahnsinn im besten Sinne. Ein düsterer, intelligenter Psychopath mit Zodiac-Killer-Vibes, der Gotham in Atem hält und Batman intellektuell herausfordert. Keine grüne Strumpfhose mit Fragezeichen, sondern ein terroristischer Mastermind mit Agenda. Die Szene im Gefängnis, wo ihm klar wird, dass Batman NICHT sein Freund ist. Das war Gänsehaut pur.
Platz 2: Der Penguin aus The Batman und der gleichnamigen Serie.
Colin Farrell als Oswald Cobblepot ist für mich DIE Überraschung des letzten Jahres schlechthin. Hinter der Maske nicht wiederzuerkennen, spielt er einen eiskalten Gangsterboss mit Charme, Sadismus und einer Prise Sentimentalität. Er ist kein Freak, kein Witz, sondern eine reale Bedrohung mit Mafia-Vibes, wie man sie aus The Sopranos kennt. Der Typ braucht kein Superserum, der schießt dir einfach ins Knie, während er dir freundlich zuprostet. Gebt euch die TV Serie, Luxus Kost, versprochen!
Und Platz 1: Natürlich Heath Ledgers Joker.
Ohne Worte, oder? Der Mann war das Chaos in Person. Intelligent, manipulativ, furchteinflößend, tragisch, all das in einer einzigen Figur. Keine Origin-Story, keine Erklärung, nur pure Anarchie mit einem sadistischen Grinsen. Jede Szene mit ihm ist elektrisierend. Der Banküberfall? Legendär. Das Verhör? Meisterhaft. Der Typ hat nicht nur Batman, sondern die ganze Kinolandschaft verändert. Und ich muss was beichten, irgendwie hab ich im Kino ihn angefeuert.
Was diese drei sensationellen Figuren gemeinsam haben? Sie nehmen Batman ernst. Sie sind nicht nur Gegenspieler, sondern dunkle Spiegel seiner eigenen Ideale. Sie haben Tiefe, Wucht und bleiben einem noch lange im Kopf, nachdem der Abspann durchgelaufen ist.
Natürlich gibt’s noch andere großartige Schurken, notable Mentions sind hier Michelle Pfeiffers Catwoman, Aaron Eckharts Two-Face, sogar Liam Neesons Ra’s al Ghul war überraschend vielschichtig. Aber für mich geht’s am Ende um diese drei. Die haben’s einfach drauf.
Und während ich mich jetzt zurücklehne und auf das nächste Batman-Projekt warte (bitte keinen neuen Joker, lasst’s gut sein), frag ich mich: Welche Bösewichte bleiben euch im Kopf? Wen hasst ihr? Wen liebt ihr heimlich? Lasst es den Mottinger wissen. Oder streitet mit mir. Beides macht Spaß.
Bis zum nächsten Bat-Signal.